Seit Anbeginn der Zeit erzählen wir Geschichten, vermutlich ist dies die erste Kommunikationsform der Menschheit.
Die Kunst des Storytellings in der Reportagefotografie kann als moderne Fortführung der uralten Tradition dessen verstanden werden. Bevor das geschriebene Wort oder andere Medien verfügbar waren, verließen sich Gemeinschaften auf mündliche Überlieferungen, um ihre Erfahrungen, Traditionen und Werte weiterzugeben. Diese mündlichen Geschichten, die oft von Generation zu Generation weitergegeben wurden, dienten nicht nur dazu, Informationen zu vermitteln, sondern auch, um Gemeinschaften zu vereinen, Identitäten zu formen und kulturelle Bindungen zu stärken.
In ähnlicher Weise nutzt die Reportage das Medium der Fotografie, um Geschichten zu erzählen und Informationen zu vermitteln. Ich fotografiere ehrliche Szenen, Menschen und Orte, um eine Verbindung zwischen dem Betrachter und dem Thema herzustellen.
Wie in den mündlichen Traditionen des Geschichtenerzählens geht es auch hier darum, eine emotionale Bindung herzustellen, indem man nicht nur das, was passiert, sondern auch das Gefühl und die Stimmung des Moments einfängt. Durch die Auswahl von Themen, die Komposition der Bilder, das Einfangen von Gefühlen und die Betonung von Details schafft die Reportagefotografie eine kohärente Erzählung, die den Betrachter auf eine Reise mitnimmt und ihm Einblicke in die Welt des Themas oder der Geschichte gibt.
Aber wie mache ich das genau? Wenn eure Buchungsanfrage hereinkommt, geht es für mich darum euer Thema zu verstehen und eure Ziele zu analysieren. Bevor ich euch an umfassendes Angebot erstelle, gehen ich deshalb gerne in ein intensives Erstgespräch. Wir werden darüber sprechen, wer ihr seid, was eure Vorstellung zur Reportage sind. Welche Emotionen oder Arbeitsabläufe besonders herausgearbeitet werden sollen. Was sind eure konkreten Vorstellungen, eure Wünsche.
Egal welches Sujet dann sich vor mir zeigt, ob Künstlerporträt bei der Arbeit, Hochzeit, eine Geburt oder eine Veranstaltung. Ich werde am Termin mit doppelt gechecktem, einsatzbereitem Equipment erscheinen, dies gibt mir die Ruhe und Sicherheit mich auf euch und eure Geschichten einzulassen. Nur so kann ich ein Teil dessen werden von dem, was vor mir liegt, eure Tätigkeit, euer Handwerk, eure Feier. Ein Zusammenspiel aus Euch und meiner ganz eigenen Perspektive wird dann letztendlich die Geschichte, die mit Bildern kommuniziert wird.
Was mich fasziniert und gleichzeitig die größte Herausforderung am Fotografieren von Reportagen ist. Egal wie sehr ich mich vorbereite, die Location, die Abläufe sowie die Lichtverhältnisse kenne, werde ich erst wissen, wie es ist, wenn ich mitten im Geschehen bin. Nie kann ich erahnen was macht meine Anwesenheit mit denen die ich fotografiere, wie ist das Licht wirklich, welches Objektiv ist das richtige. Es braucht Intuition, Anpassungsfähigkeit, Geduld und auch ein hauch Glück für ein großartiges Foto im richtigen Moment an der richtigen Position zu stehen. Sowie die Gabe sich in Situationen einzufühlen.
Am Ende steht durch die Art und Weise, wie perspektiven gewählt sind, wie Bilder arrangiert werden, wie Details im Zusammenhang mit Emotionen und Farben in chronologischen klaren Sequenzen gezeigt werden eine einzigartige emotionale Geschichte, die es kein zweites Mal so geben wird – nämlich Eure!